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Vom Bürojob zur Langzeitreise

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Sagst du mir wir ziehen morgen in die Welt hinaus, bin ich sofort an deiner Seite

Nach fasst 15 Jahren Bürojob, verkümmerter Kreativität und einer müde gewordenen Seele, war für mich glasklar, ich bin jeder Zeit bereit für eine große Veränderung. So wichtig mir eine gewisse Grundsicherheit auch immer gewesen sein mag, nun war ich für so ziemlich jede Schandtat bereit. Mein Inneres schrie nach ein bisschen Wahnsinn – irgendwas was mich mein Leben fühlen lässt. Jedoch sollte dies beinhalten, dass Sebastian es mit mir teilt, mit mir geht, dabei und mit mir ist – ich Ihn an meiner Seite weiß.

Bereits vor einigen Jahren, habe ich Ihm immer mal wieder den Gedanken mitgeteilt, dass ich mich außerhalb des Systems von 9to5 Jobs sehe. Vielleicht sogar reisend, erkundend, suchend und findend. Und wenn dies nur für eine Weile sei … nur um einmal auszubrechen, um zu fühlen und zu wissen. Sich hinzugeben und treiben zu lassen – alte Strukturen zu durchbrechen, sich selbst zu fordern und zu fördern.

Komfortzone – und was geht da draußen so?

Sebastian ist ein Mensch, dem Sicherheit und Vorbereitung ein Grundbedürfnis ist. Er schützt mich und uns durch vielerlei Umsicht und Planung. In unserer kleinen Box, lebten wir sicher, der Norm entsprechend, der Gesellschaft angepasst und mit dem Komfort eines monatlichen Einkommens. Mal mehr und mal weniger glücklich. Ich bin aus tiefstem Herzen dankbar für alles was ich hatte, besaß und sein durfte. Denn alles was mich umgibt trägt zu meiner Entwicklung bei. Dieser Aufenthalt in unserer kleinen Box hat nun also dazu geführt, dass ich verdammt nochmal wissen muss was es außerhalb dieser zu entdecken gibt.

Dieses Leben außerhalb deiner Komfortzone. Es flüstert kontinuierlich, ganz leise im Hintergrund, versucht sich ein Gehör zu verschaffen – dich zu kitzeln und zu kneifen. Manchmal muss man vielleicht einfach los lassen, genauer hinhören oder zu seinem Glück gezwungen oder gar geschupst werden.

Das Leben hat uns bewiesen, dass es wert ist intensiver gelebt zu werden, da es  jeder Zeit mit nur einem Fingerschnipp vorbei sein kann. Indem es Sebastian massiv aus den Latschen kippte und mir, in diesem Zug heftigen Kummer und Sorge bescherte, machte es uns aktiv und voller Kraft auf sich aufmerksam! Ich hatte große Angst Ihn zu verlieren. Du willst genau wissen was los war –  hier gehts zum zugehörigen Artikel: Liebling verlass mich nicht.

und dann kam DER TAG…

… dieser Moment war der absolute Schlüsselpunkt des weiteren Verlaufs unserer Geschichte.

Ich saß an meinem Schreibtisch auf der Arbeit, Sebastian rief an und sagte “ du glaubst nicht was gerade passiert ist“. Seine Stimme hatte einen Klang voller Unsicherheit, welche sich mit einer seltsamen ungläubigen Freude mischte. „Mir wurde gerade gekündigt“, kam es aus dem Hörer…

Für eine Millisekunde war ich erschrocken. Mein Herz schlug wie wild, meine Mundwinkel jedoch, formten ein Lächeln und mein Hirn schlug Purzelbäume. Sebastian wurde gekündigt; keiner von uns Beiden hatte jemals damit gerechnet und nun stand er da am Ufer des Flusses mit seinem Rad. Etwas verwirrt und nicht ganz sicher was er davon halten soll. Geschupst, gezwungen und ungebeten befreit. Es war der Wahnsinn -ein Gefühl in mir aus „Oh mein Gott“ und „YES, das ist der Tag, der alles verändern wird“.

bereits in dem Moment plante mein Kopf meine Kündigung

Sebastian erklärte mir, dass er aus betrieblichen Gründen (Auftrags Rückgang) nicht weiter beschäftigt werden könne und ihn seine Chefin ab sofort frei gestellt hat. Und ich erklärte ihm, dass ich mich außerordentlich freue und das ich glaube, dass dieses hat so kommen sollen und es der Anfang von etwas Gutem sein wird.

Als wir auflegten, war ich am Schmunzeln und bereits in diesem Moment begann mein Kopf meine Kündigung zu planen. Dieses war an einem sonnigen Freitagmittag. Ich beschloss, noch eher als üblich Feierabend zu machen, mich aufs Fahrrad zu schwingen und zu Sebastian heim zu fahren.

Ich habe mich seit langem nicht so leicht gefühlt. Meine Heimfahrt war als würde ich fliegen, leicht wie eine Feder. Mit einem Grinsen im Gesicht fuhr ich, wie jeden Tag – jedoch wie noch nie die lange Straße heim. Auf meinem Weg stach mir ein Plakat, mit der Aufschrift „Freiheit“, ins Gesicht  und genau so fühlte sich es an. Wie eine neu gewonnene Freiheit. Das Plakat zog an mir vorbei. Ich war zuhause angekommen, Sebastian wartete im Garten … ich ging auf Ihn zu, lächelte uns sagte: „naaaa…?“.

Für mich war in diesem Moment klar, JETZT ist der Moment für etwas Großes. JETZT ist die Zeit unsere Komfortzone zu verlassen und in neue Welten abzutauchen…

und dann ging alles relativ schnell. Ich kündigte tatsächlich meinen Job, was für ein irres Gefühl. Ein Schritt der an vielen Stellen Zuspruch und Begeisterung fand. Die Reaktionen waren: “ wow, das finde ich ja toll“, „das ist ja mutig“, „oh wie schön, das würde ich auch so gerne machen“, „top, beste Entscheidung“. Nach anfänglicher Unsicherheit kündigten wir zudem unser Mietverhältnis. Wir liebten unsere Wohnung, nie habe ich mich an einem Ort so wohl gefühlt und dennoch fühlte es sich richtig und wichtig an. Desweiteren verkauften und verschenkten wir diverse Habseeligkeiten, die sich über die Jahre angesammelt, jedoch als unwichtig und nicht mehr notwendig herausstellt haben. Mit jedem Schritt wurden wir leichter und unser Vorhaben greifbarer und realistischer.

Wir schreiben ein neues Kapitel, machen uns frei von Verpflichtungen und altem Ballast. In diesem Moment sitze ich gerade in ipoh, Malaysia. Ich schreibe diesen Text, knabbere ein paar Gurkensticks und habe keine Ahnung wohin uns das Ganze hier führen wird … aber das macht gar nichts, denn ich fühle mich wohl dabei!

Lass uns gemeinsam sehen wohin es führt …

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Ein wenig was zu meinen Gefühlen, auf dem Weg aus dem Hamsterrad:

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