Warum vegan?
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Warum vegan? Vegan ist eine Lebens- und Ernährungsweise, in der keine tierischen Produkte konsumiert oder keine Produkte aus Tierausbeutung verwendet werden.
Blinder Konsum
In der heutigen schnelllebigen Zeit, mit all ihren äußerlichen Reizen, dem Konsum und der einhergehenden Werbung, vergessen oder verdrängen wir schnell, das die meisten Lebensmittel Bestandteile vom Tier enthalten. Einiges ist offensichtlich, jedoch Vieles anderes verdeckt, wie z.B. das klarer Apfelsaft teils mit Gelantine geklärt wird. Weil wir auf „geiz ist geil“ getrimmt werden, ist unser Verlangen nach kleinen Preisen groß. Die Wirtschaft reagiert auf den Konsumenten und produziert günstig in Massen, auch Tiere = Massentierhaltung.
ERZIEHUNG + TRADITION = GEWOHNHEIT
Sollten wir nicht langsam als voll mündige Personen, Systeme und Traditionen hinterfragen? Schaut man auf die menschliche Geschichte, war schon so Einiges „normal„, was heutzutage unvorstellbar wäre. Dieser soziale Wandel ist wichtig und wir haben die Möglichkeit unsere Gewohnheiten ab und zu hinterfragen.
Gerade in der jetzigen Zeit wird es uns einfacher gemacht als je zuvor, Tierleid zu verhindern. Es gibt mittlerweile viele vegane Alternativen im Supermarkt, welche den traditonellen Gerichten nachempfunden sind. Diese sind für den Übergang ganz hilfreich, stellen jedoch nicht die Basis der veganen Ernährung da. Wir ziehen es vor so selten wie möglich verarbeitete Produkte zu konsumieren, selber zu kochen und Alternativen aus frischen Lebensmitteln selbst zu kreieren.
Vegan bedeutet kein Verzicht, sondern ist eine Bereicherung. Erst mit der veganen Ernährung haben wir angefangen, ein tatsächliches Bewusstsein für das was wir uns und unserem Körper antuen zu entwickeln.
Hier kannst du nachlesen, wie wir zur pflanzenbasierten Ernährung gekommen sind: Vegane Ernährung – so kamen wir dazu
Leckere Rezepte die wir im Alltag kochen findest du hier: Vegane Rezepte
WARUM VEGAN? Drei Antworten die dich zum nachdenken bringen.
Nachweise sind mit „[…]“ gekennzeichnet und am Ende des Artikels zu finden.
Info: Wir möchten diesen Text gerne wachsen lassen, genauso wie wir täglich wachsen, darum werden wir ihn ab und zu aktualisieren.
warum vegan? – TIERE
98% der in Deutschland verzehrten Tiere stammen aus der Massentierhaltung [1]
Die Tiere werden auf engstem Raum unter katastrophalen Bedingungen gehalten [2]. Ferkel werden ohne Betäubung kastriert, Kühe künstlich geschwängert, Kälbern die Hörner z.B. mit einem Brenneisen entfernt und Küken die Schnäbel mit einem heißen Messer abgeschnitten. Damit die Tiere schnell Fleisch ansetzen oder literweise Milch geben, werden diese mit Kraftfutter gemästet.
Damit sich auf engstem Raum keine großen Infektionen oder Krankheiten ausbreiten, wird den Tieren regelmäßig Antibiotika verabreicht. Lt. der Antibiotika Studie aus 2012, kommen in der Hühner Mast 92% aller Masthähnchen mit über drei verschiedenen Antibiothika in Berührung [3]. 90% der hergestellten Antibiotika geht in die Massentierhaltung [4].
Es kommt immer wieder unter den Tieren zu schwersten Verletzungen, da diese nicht ihren natürlichen Raum und Rückzugsmöglichkeiten haben [2].
Die Lebensdauer der Massentierhaltung reicht von einem Tag alten, männlichen Küken die mangels Nutzen, für die Ei-Produktion geschreddert oder vergast werden, über 1-32 Wochen alten Kälbern (Kalbsleberwurst, Kälberlab in Parmesan[11]), bis hin zu leid- und qualvollen 5,5 Jahren von Milchkühen [5].
Am Ende steht die Tötung – eine „humane Schlachtung“ gibt es nicht.
„Erst kommt die Angst, Unruhe, eine fremde Umgebung, enger Transport. Dann kommt der Geruch von Tod – das Blut, die Schreie, Panik kommt auf und wenn in der engen Todesbox das Bolzenschussgerät oder die Elektro-Zange zum Kopf geführt wird, steigt die Todesangst auf – Schmerz und Dunkelheit.“ Die Tiere werden „gestochen„, durch Blutentzug, tritt der Tod ein.
Fehlbetäubungen – Lt. Bundesregierung sind je nach Betäubungsart bei Schweinen zwischen 3,3% bis 12,5% und bei Rindern zwischen 4% bis 9% nicht ausreichend betäubt [6]. Im Klartext: Die Tiere werden lebendig geschlachtet oder wie bei Schweinen vorkommend, langsam verbrüht (Beseitigung der Borsten vor Schlachtung).
warum vegan? – UMWELT
Bis zu 70% der direkten Treibhausgasemissionen [7] sind auf den Verzehr der von tierischen Produkten zurückzuführen[8]
Dies ist ebenso auf die Massentierhaltung mit der Produktion und Anbau von Soja für Kraftfutter zurück zu führen. Für den Soja- und Maisanbau, sowie Rinderweiden werden hektarweise Regenwald gerodet, welche ja bekanntlich die Lungen unserer Erde sind. Mehr als 95% des importierten Soja stammt aus Südamerika [9]. Durch den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur für den An- und Abbau, entstehen mehr Schäden als durch die eigentlichen Plantagen [10]. Wegen der Futtermittelproduktion für die Massentierhaltung, entstehen in den Exportländern starke ökologische Schäden und soziale Verarmungen in den eh schon unterentwickelten Erzeugerländern [10].
Wasser bedeutet Leben und ist heutzutage ein kostbares Gut. 70% aller erschlossenen Wasserressourcen fließen sprichwörtlich in die Landwirtschaft und zum Großteil in die Fleischproduktion [12]. Für 1 Kilogramm Rindfleisch benötigt man ca. 15.500 Liter Wasser [12].
Als Beispiel: 1 Vollbad = ca. 100 Liter
1 Kilogramm Rindfleisch ist vom Wasserverbrauch gleich zu setzen, als ob du alle 2-3 Tage ein Vollbad nimmst – ein Jahr lang.
warum vegan? – GESUNDHEIT
Eine gut geplante vegane Ernährung ist gesund, nährstoffreich und bietet Gesundheitsvorteile zur Prävention und Behandlung von gewissen Gesundheitszuständen [13].
Zu diesem Fazit kam die „Academy of Nutrition and Dietetics“ (A.N.D.). Die A.N.D ist ein Zusammenschluss von ca. 67.000 Ernährungsberatern, Forschern, Medizinern und Branchenvertretern. Darüber hinaus äußert sich der zur australischen Regierung gehörende Gesundheits- und Medizinforschungsrat (National Health and Medical Research Council „NHMRC“) ebenso positiv zu der veganen Ernährung [14].
Durch die vegane Ernährung kann eine bessere normale Gewichtsregulierung stattfinden, der sogenannte BMI-Wert (Body Mass Index; dieser errechnet sich aus Körpergröße und Gewicht) [15]. Das Erkrankungsrisiko von Diabetes Typ 2 ist geringer [16] und rheumatische Beschwerden können gelindert werden [17].Da durch die vegane Ernährung keine tierische Fette aufgenommen werden, sind die Cholesterin-Werte besser gegenüber Fleischessern. Dies beugt Herz Kreislauf Erkrankungen wie Bluthochdruck, einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt vor [18].
Darüber hinaus ist Fleisch allgemein das Nahrungsmittel mit der höchsten Pestizidbelastung [8]. Dies liegt u.a. an dem importierten, bis zu 80% gentechnisch verändertem Soja (nicht deklarierpflichtig) [21]. Ebenso schlummert bei Fleischkonsum die Gefahr, der Entstehung von Mutationen welche durch Antibiotika hervorgerufen werden, den sogenannten Multiple resistenten Keimen [20].
Allgemein lässt sich sagen, das die vegane Ernährung das Risiko für ernährungsassoziierte Erkrankungen verringert [19].
Fazit:
Schön das du bis hier gelesen hast. Du siehst, dass die vegane Ernährung Tierleid vermeidet, Ressourcen schont und deiner Gesundheit zugute kommt. Jeder einzelne kann etwas bewirken, du kannst eine Inspiration für andere sein und zusammen können wir die große Welt ein kleines bisschen besser machen.
„Du musst die Veränderung sein die du in der Welt sehen willst.“
-Ghandi
Solltest du Fragen zur veganen Ernährung haben, du weitere wichtige Punkte, du neue Studien/Quellen kennst oder sich Fehler eingeschlichen haben, setze dich bitte kurz mit uns über das Kontaktformular oder unserer E-Mail Adresse in Verbindung.
Nachweise:
[1] http://www.fleisch-herkunft.de/ – Nachweis wird weiter recherchiert
[2] Filmemacher Hubertus Koch, Tierschützer Friedrich Mülln, SOKO Tierschutz, „Massentierhaltung in Deutschland 2016 | Y-Kollektiv“ https://youtu.be/QOQcGqFkhaU
[3] Überarbeiteter Abschlussbericht der Antibiotika-Studie 2012 des Umweltamtes NRW: http://www.lanuv.nrw.de/fileadmin/lanuv/agrar/tiergesundheit/arzneimittel/antibiotika/120403_Masthaehnchenstudie_ueberarbeitung_Evaluation_Endfassung.pdf
[4] Report der Europäischen Arzneimittel-Agentur: http://www.ema.europa.eu/docs/en_GB/document_library/Report/2016/10/WC500214217.pdf
[5] Vier Pfoten – Lebenserwartungen: http://www.vier-pfoten.de/themen/nutztiere/lebenserwartung/
[6] Deutscher Bundestag – Tierschutz bei der Tötung von Schlachttieren: http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/100/1710021.pdf
[7] Wikipedia Eintrag zu „Treibhausgas„: Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan, Distickstoffmonoxid (Lachgas)
[8] WWF, Studie: „Klimawandel auf dem Teller“: http://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/Klimawandel_auf_dem_Teller.pdf
[9] OVID Verband der Ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland: 2011 http://www.ovid-verband.de/fileadmin/downloads/PMs/PM_Weltweite_Handelsstr%C3%B6me_Raps__Soja_und_Palm_120913.pdf
[10] Martin Schlatzer: Tierproduktion und Klimawandel. Ein wissenschaftlicher Diskurs zum Einfluss der Ernährung auf Umwelt und Klima. LIT Verlag, Münster 2010
[11] Wikipedia Eintrag zu „tierisches Lab“
[12] WWF: Der Wasser-Fußabdruck Deutschlands http://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/wwf_studie_wasserfussabdruck.pdf
[13] Academy of Nutrition and Dietetics (A.N.D.) http://www.eatrightpro.org/resource/practice/position-and-practice-papers/position-papers/vegetarian-diets
[14] National Health and Medical Research Council „NHMRC“ (Seite 35) https://www.nhmrc.gov.au/_files_nhmrc/publications/attachments/n55_australian_dietary_guidelines_130530.pdf?
[15] Susan E. Berkow PhD, CNS, Neal Barnard MD „Vegetarian Diets and Weight Status“ http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1753-4887.2006.tb00200.x/abstract
[16] Neal D Barnard, Heather I Katcher, David JA Jenkins, Joshua Cohen, Gabrielle Turner-McGrievy „Vegetarian and vegan diets in type 2 diabetes management“ http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1753-4887.2009.00198.x/full
[17] Michael Greger, M.D. „Diet & Rheumatoid Arthritis“ http://nutritionfacts.org/video/diet-rheumatoid-arthritis/
[18] German Vegan Study: Diet, Life-Style Factors, and Cardiovascular Risk Profile http://www.karger.com/Article/Abstract/88888
[19] Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG Stuttgart: Das präventive und therapeutische Potenzial vegetarischer und veganer Ernährung https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0033-1357231
[20] Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.: Analyse von Putenfleischproben auf MRSA und ESBL produzierende
Keime: https://www.bund.net/fileadmin/user_upload_bund/publikationen/massentierhaltung/massentierhaltung_antibiotikaresistente_keime_putenfleisch_faq.pdf
[21] WWF: Sojaboom in deutschen Ställen http://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/WWF-Studie_Sojaboom_in_deutschen_Staellen.pdf