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Ich bin gestresst – der Kopf macht Trouble

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Ich bin gestresst, drehe durch und dann lauf ich einfach kopflos gegen die nächste Wand.

Nie hätte ich gedacht – obwohl ehrlich gesagt habe ich es befürchtet, naja vielleicht habe ich es mir sogar selbst zu zuschreiben und nahezu herauf beschworen. Ich bin gestresst! Ganz eindeutig, gehöre ich zu den Menschen die in Sachen Stressmanagement noch viel zu lernen haben. Und unbedingt auch noch viel lernen wollen, denn ich neige dazu innerlich komplett durch zu drehen, wenn ich mal wieder meine Stress zu haben. Erfahrungsgemäß ist dieser Seelenzustand selbst gebaut, nicht gerade förderlich und in den meisten Fällen unbegründet – in jedem Fall nutzlos, weil in meinem Fall lähmend.

Wann bist du so gestresst?

Zumindest bin ich schonmal so weit zu erkennen, dass mein selbst gemachter Stress sinnfrei ist und ich weiß sogar in welchen Fällen ich mit Stress reagiere. Über die Jahre konnte ich beobachten, dass ich je nach Situation verschiedene Reaktionen aufweise – das ist ja ganz normal, jedoch für jeden Einzelnen individuell und unbedingt beobachtenswert. Im Falle dessen, die Situation liegt nicht in meiner Hand – ist zwar heikel, jedoch durch mein Zutun nicht beeinflussbar, so reagiere ich für gewöhnlich mit einer sehr befreienden Gelassenheit. Zeigt die Situation jedoch, dass nahezu ich allein oder in großen Teilen in der Verantwortung bin, dass die Dinge laufen, sieht das schonmal ganz anders aus. Es gibt Menschen die stehen darauf Dinge zu organisieren, sortieren und planen. Ich bin da eher so semi begabt. Vielleicht nicht talentfrei – mehr kopfgefickt und unstrukturiert.

Es hapert weniger an Nichtkönnen, sondern mehr an NICHTTUN aufgrund von wuseligem Datenstau. Je mehr sich mir im Kopf ansammelt, was da alles so zu erledigen ist, desto mehr rolle ich mich zusammen und fange an zu resignieren. Das diese Reaktion nur noch zu mehr Chaos führt ist selbsterklärend. Jedoch habe ich noch recht kein Heilmittel finden können, was mich gar nicht erst in die Situation kommen lässt.

To-Do-Listen sind ein Anfang, aber kein Stresskiller

Es liegt vielleicht minder an meiner Vorgehensweise als an meinem Mindset. Sobald ich merke mein Kopf ist zu voll mit Dingen die zu erledigen sind, nehme ich einen Zettel zur Hand und schreibe alles nieder. Alles muss raus aus dem Kopf, das senkt das Stresslevel ungemein, da so schon einmal die Angst wegfällt man könne ein dieser zehntausend Dinge vergessen.

Ich mache jedoch weitere Beobachtungen. So bringe ich es fertig, etwas von meiner To-Do-Liste anzugehen und dann mit den Gedanken abzuschweifen. Auf einmal koche ich mir einen Tee, wasche ab und überlege dabei, welchen Kuchen ich zu meinem Geburtstag backen sollte, also suche ich das Rezept raus und lege es schon mal parat und finde mich in nächster Sekunde Handy fabbend auf dem Sitzkissen oder wohlmöglich sogar den Hausflur wischend wieder. In jedem Fall ist mein To-Do am Ende nicht erledigt, ich vollkommen durch den Wind und wie gesagt: gestresst.

Stress entsteht im Kopf – also lass mal den Kopf beruhigen

Wie konnte das jetzt eigentlich wieder passieren? Offensichtlich fehlt mir der Fokus – ein klarer Verstand der seinen Kurs hält und mich zum Ziel führt.

Mein größter Stressverursacher ist ganz eindeutig mein unfassbar unruhiger Kopf, welcher immer und immer wieder sortiert, beruhigt und leer geblasen werden will.

Wir alle kennen diese Stimme die in uns kommentiert, korrigiert, urteilt und einen Haufen Lärm verursacht. Größtenteils unnützes Palaver welches den Geist dauerhaft beschäftigt hält, unstrukturiert agiert und den ganzen Organismus in Dauerwallung bringt.

Die Grundlage um Dinge zu meistern und dabei gelassen und stressbefreiter durchs Leben zu gehen ist eindeutig ein klarer Geist und sicher auch eine kleine Portion „leck mich am Arsch“, denn nicht all zu selten nimmt man sich selbst und die ganze Welt einfach viel zu wichtig.

Ich weiß das ja alles schon – aber offensichtlich muss man es sich immer und immer wieder klar machen

Heute ist nicht der Tag meiner persönlichen Erleuchtung – diese Erkenntnis nicht das erste Mal, mir zuteil geworden. Es ist wohl eine fortwährende Aufgabe sich immer wieder daran zu erinnern. Daran zu arbeiten, den Verstand zu bändigen und so zu einem ruhigeren Geist, mehr Fokus und entsprechend weniger Stress zu gelangen. Das am besten jeden Tag – angeeignet als Gewohnheit, zielführend und gewinnbringend. Und was „die Anderen“ denken, ist ohnehin nie sonderlich wichtig – diese Denke habe ich bereits weitestgehend abgelegt.

Ich suche  an dieser Stelle keine Ausreden, vielmehr einen greifbaren Grund, warum mein Verstand aktuell wieder so laut und mein Stresspegel so unverschämt hoch ist. Ich habe offensichtlich noch nicht gelernt mich neuen Situationen gut und fließend anzupassen. Zu lange lebte ich nun in einer festen Struktur mit meinen gewohnten Abläufen und fest eingebauten Stresskillern – die es nun nicht mehr gibt. Oh KundaliniYoga ich vermisse dich sehr. Ein – bis zweimal die Woche hast du mich zur Meisterin meines Geistes gemacht und in den Fluss und ein Einklang mit meinem Körper gebracht.

KundaliniYoga ist der Shit gegen einen unruhigen Mind – bist du gesresst? Geh da hin!

Meine aktuelle Situation bringt viel Neues mit sich, bedarf weiterhin viel Aufmerksamkeit und verlangt mir doch Einiges ab. Ich habe meinen Job gekündigt, wir haben unsere Wohnung aufgegeben, viele Dinge verkauft, einen Umzug in eine vorübergehende Homebase vollzogen und planen nun zeitbegrenzt, eifrig unsere Reise nach Asien. An dieser Stelle komme ich erst so langsam in der Gewissheit an, nach 15 Jahren nicht mehr an meinen Arbeitsplatz zu fahren, nach 8 Jahren nicht mehr in mein gewohntes und geliebtes Zuhause. Jetzt wo wir hier erstmal angekommen sind und langsam ein wenig zur Ruhe kommen – fühle ich mich wie, einsam in eine Gewitterwolke gesetzt. Ich weiß, dass da Draußen etwas Großartiges auf mich wartet und in mir drin ist die Freude ganz groß. Durchgerüttelt und im Kopf vernebelt sitze ich da – es ist Zeit für ein Donnerwetter, so dass ich aufklaren und in der  Sonne einen Regenbogen formen kann.

Ich mach mir die Welt widdewidde wie sie mir gefällt

Mein Learning – jede Situation bedarf einer Struktur und fokussierter Gewohnheiten. Diese sind bei Veränderungen der Gesamtsituation neu aufzubauen bzw. Bewährtes fortzusetzen und/oder zu integrieren.

Kein KundaliniYoga mehr im Zentrum? Macht nichts Kind – mach trotzdem deine Meditation, eine kleine Übung und vielleicht traust du dich ja auch ein paar Mantren zu murmeln. Du weißt wie gut es dir tut!

In jedem Fall beruhige dein Mind.

Es gibt diverse Möglichkeiten sich selbst runter zu chillen. Hier nur ein paar davon:

  • Eins nach dem Anderen und das mit vollem Fokus
  •  Achtsamkeitsübungen, die du jeden Tag ausführen kannst um fokussierter zu sein
  • RPM (Rise, Pee, Medidate) ist eine coole Gewohnheit die ich mir unbedingt infiltrieren muss. Ein cleverer Start, welchen ich gerne in meine neue Tagesstruktur/Morgenroutine einbauen möchte
  • lächle soviel du kannst, das suggeriert dem Körper das alles tutti ist und Glückshormone werden produziert
  •  so wenig Mediengeballer wie möglich. Handy, Fernsehen, Soziale Medien. Ein stetes Beschäftigthalten, Dauerbeschallung – unser Geist findet keine Ruhe. Was auch immer es ist – schalt das Ding ab!
  • einfach mal ne Runde abfeiern, tanzen, Spaß haben – mit Freunden lachen und durchdrehen

und das aller Wichtigste…

  •  Kind geh in die Natur, atme und mach dich locker!!!

 


Beitragsfoto von  Sophia Gilsbach